Fürsorgepflicht bei Geschäftsreisen

Studie: Sicherheit geht bei Geschäftsreisen noch nicht vor

SAP Concur |

Jeder fünfte deutsche Geschäftsreisende (21 Prozent), der mindestens sechs Mal im Jahr unterwegs ist, befand sich im letzten Jahr in einer riskanten Situation oder in unmittelbarer Nähe einer Gefährdung. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage von SAP Concur, dem weltweit führenden Anbieter von integrierten Lösungen für die Buchung und Abrechnung von Geschäftsreisen:

  • Wenig Vertrauen: 27 Prozent der deutschen Geschäftsreisenden glauben nicht, dass ihr Arbeitgeber im Notfall wertvolle Hilfeleistung geben kann
  • Vorsichtige Mitarbeiter: 38 Prozent haben schon einmal Bedenken hinsichtlich ihrer Sicherheit geäußert
  • Langsame Reaktion: Im Durchschnitt kontaktieren Unternehmen Mitarbeiter in einer Gefahrensituation erst nach knapp fünf Stunden

Notsituationen auf Geschäftsreisen

Unwetter, politische Unruhen, Diebstähle oder einfach medizinische Notfälle – wenn Mitarbeiter reisen, können Notsituationen eintreten. Für Arbeitgeber greift dann die Fürsorgepflicht. Sie sind in der Verantwortung, wenn es um die Prävention oder gar den Schutz von Leib und Leben geht. Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang, dass 27 Prozent der Geschäftsreisenden glauben, ihr Arbeitgeber könne sie in einer Gefährdungslage nicht professionell unterstützen. Steigenden Risiken zum Trotz – etwa durch Naturkatastrophen – hat sich diese Einschätzung kaum verändert: 2017 lag die Quote bei rund 25 Prozent.

Arbeitgeber kann wertvolle Stütze sein

Von gesetzlichen Vorschriften abgesehen, sind Arbeitgeber ein wichtiger Ansprechpartner für Reisende in Sorge. 38 Prozent haben ihrem Unternehmen gegenüber hinsichtlich einer Geschäftsreise schon einmal Bedenken um ihre Sicherheit geäußert. Ernst genommen und adressiert wurden aber längst nicht alle Bedenken. Nur ein Fünftel gibt an, dass die geäußerten Sorgen im Unternehmen berücksichtigt wurden. Professionelle Sicherheitsprogramme, die einen Notfallplan, Schulungen, Trainings sowie regelmäßige Informationen bereithalten, sind eine wichtiges Werkzeug, um Reisende vor Gefährdungen zu schützen. Allerdings geben nur 29 Prozent an, ihr Unternehmen mache von solchen Sicherheitsprogrammen Gebrauch und informiere proaktiv darüber. Nachholbedarf besteht insbesondere in kleineren Unternehmen: Nur 17 Prozent der Befragten aus Unternehmen mit zwei bis 100 Mitarbeitern berichten von einem solchen Programm, während in Betrieben ab 1.000 Mitarbeitern 39 Prozent von präventiven Sicherheitsmaßnahmen profitieren.

Zu einer umfassenden Fürsorge gehören nicht nur Prävention und Information. Auch die proaktive Kontaktaufnahme mit Kollegen in Not sichert ab und kann im Zweifel Leben retten. Wie die Studienergebnisse zeigen, empfanden knapp drei Viertel (74 Prozent) der Befragten, die schon einmal in einer Notsituation kontaktiert wurden, die Unterstützung von Unternehmensseite als hilfreich. Durchschnittlich vergingen in einer Krisensituation aber fünf Stunden, bis die Kontaktaufnahme mit dem Betroffenen erfolgte.

Sicherheit schlägt Datenschutz

Mit persönlichen Informationen der Reisenden, beispielsweise zum Aufenthaltsort, können Arbeitgeber gezielt eingreifen. Tatsächlich sind sich dessen auch Arbeitnehmer bewusst. 89 Prozent wären bereit, personalisierte Daten an Dritte weiterzugeben, wenn sie damit zu einem verlässlichen Sicherheitsprogramm beitragen können. Jedoch sinkt die Bereitschaft, umso persönlicher die Information ist: Während 68 Prozent bereit wären, ihren Namen und 67 Prozent ihr Reiseziel weiterzugeben, würden nur noch etwas mehr als die Hälfte ihre Reiseroute (57 Prozent) und ihre Telefonnummer (56 Prozent) weitergeben. Gerade Kontaktdaten sind aber für eine schnelle Kontaktaufnahme entscheidend. Noch kritischer stehen Reisende der Weitergabe ihrer Heimatadresse (43 Prozent) oder gar medizinischen Daten (26 Prozent) gegenüber. Eine vertrauensvolle Speicherung personenbezogener Daten kann aber in Notfällen die Qualität der Hilfeleistung maßgeblich steigern. Nur wer seinen Mitarbeitern Sicherheit vermittelt, kann sie auch zukünftig auf Businesstrips entsenden. Eine Reise trotz ernsthafter Sicherheitsbedenken würden nur 12 Prozent der befragten Geschäftsreisenden antreten.

„Hinsichtlich ihrer Fürsorgepflicht müssen Arbeitgeber dringend nachbessern und die reisenden Mitarbeiter stärker unterstützen. Das betrifft sowohl das Angebot von präventiven Maßnahmen und Schulungen, als auch die gezielte Unterstützung in Notsituationen vor Ort“, sagt Götz Reinhardt, Managing Director MEE bei SAP Concur. „Lösungen, die eine schnelle Lokalisierung ermöglichen, Hilfe vor Ort beordern und Reisende mit wichtigen Informationen versorgen, können Arbeitgebern helfen, ihrer Fürsorgepflicht nachzukommen.“ Darüber hinaus machen intelligente Reisemanagement-Tools Geschäftsreisen nicht nur sicherer, sondern auch günstiger. „Wer seinen Mitarbeitern aktuelle Informationen und Reiseempfehlungen nahezu in Echtzeit an die Hand gibt, kann unter anderem bei Transportmitteln erhebliche Kosten einsparen“, sagt Reinhardt. „Zum Beispiel indem Reisende kurz nach der Ladung darüber informiert werden, dass sie bei der Abholung ihres Mietwagens keine Zusatzversicherungen hinzubuchen müssen.“

Die Studienergebnisse zusammengefasst

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SAP veröffentlicht die Ergebnisse einer neuen SAP-Concur-Studie. Diese zeigt, dass auf Geschäftsreisen vor allem Frauen riskante Situationen erleben.
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Anforderungen an die Fürsorgepflicht sind komplexer geworden. Spezielle Lösungen sind gefragt, die Reisenden im Ernstfall auch wichtige sicherheitsrelevante und medizinische Hilfestellungen liefern.
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In der derzeitigen Pandemie-Situation spielt vor allem die Sicherheit auf Reisen eine besondere Rolle. Unternehmen jeder Größe konzentrieren sich verstärkt auf den Schutz ihrer Mitarbeiter.
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