Fürsorgepflicht bei Geschäftsreisen
Fürsorgepflicht bei Geschäftsreisen: Deutschland hat Nachholbedarf
Deutschland hat beim Thema Fürsorgepflicht im Vergleich zu anderen Ländern an einigen Stellen Nachholbedarf. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie von Concur, dem führenden Anbieter von integrierten Lösungen für das Geschäftsreisemanagement und Teil von SAP. Im direkten Vergleich mit Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Südafrika schneidet Deutschland schlecht bei Krisenprozessen und proaktiver Kommunikation ab: 48 Prozent der Befragten wissen im Notfall nicht, wen sie kontaktieren sollen. Nur jeder Fünfte (19 Prozent) gibt an, dass der Arbeitgeber über das eigene Travel Risk Management-Programm informiert. Zudem wurden von allen Befragten, die bereits einmal betroffen oder in der Nähe einer kritischen Situation waren, nur die Hälfte (52 Prozent) proaktiv von ihrem Unternehmen kontaktiert.
Andere Länder, andere Herausforderungen
Während in Deutschland besagter Nachholbedarf besteht, fällt im länderspezifischen Vergleich für die Niederlande, Südafrika, Großbritannien und Frankreich vor allem auf, dass:
- Arbeitnehmer in den Niederlanden die stärksten Vorbehalte gegenüber Maßnahmen zur Mitarbeiterlokalisierung haben, dem so genannten Traveller Tracking.
- in Südafrika überdurchschnittlich viele Arbeitnehmer Sicherheitsbedenken haben und vergleichsweise viele Unternehmen neue Maßnahmen zur Mitarbeitersicherheit umsetzen.
- in Großbritannien zwar vergleichweise gut zum Thema Fürsorgepflicht informiert wird, die Mehrheit der Mitarbeiter aber trotzdem Zweifel den Support betreffend hat.
- Beschäftigte in Frankreich am wenigsten Vertrauen darin setzen, dass ihr Unternehmen ihnen im Krisenfall schnell Hilfe leisten kann.
Fürsorgepflicht weitestgehend bekannt
Der Großteil der befragten Mitarbeiter weiß über die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers Bescheid. Besonders gut macht sich Großbritannien: Hier wissen 78 Prozent um die Verantwortung ihres Arbeitgebers, gefolgt von Deutschland (72 Prozent) und den Niederlanden (70 Prozent). Das Schlusslicht bilden Südafrika (66 Prozent) und Frankreich (62 Prozent).
Sofern Mitarbeiter von der Fürsorgepflicht ihres Arbeitgebers wissen, geben 30 Prozent der Befragten in Südafrika an, dass der Arbeitgeber proaktiv darüber informiere. Ähnliches gilt für Großbritannien mit 31 Prozent. Während Frankreich und die Niederlande hier mit jeweils 25 Prozent im Mittelfeld liegen, bildet Deutschland mit nur 19 Prozent das Schlusslicht.
Unternehmen im Krisenfall eher passiv
In Südafrika (62 Prozent) und Frankreich (63 Prozent) haben die meisten Geschäftsreisenden bereits Erfahrungen mit riskanten Situationen gemacht. Besonders beunruhigend: Etwa die Hälfte der Geschäftsreisenden in den beiden Ländern wurde im Krisenfall nicht von ihrem Arbeitgeber kontaktiert. Deutsche Unternehmen waren mit 47 Prozent ähnlich passiv. In Großbritannien traf dies auf 41 Prozent zu. Positiv heben sich hier die Niederlande ab, wo 70 Prozent der Arbeitnehmer proaktiv kontaktiert wurden. Auch wissen die Reisenden in Notfällen häufig nicht, wen sie kontaktieren sollen. In Südafrika (66 Prozent), Großbritannien (64 Prozent) und Frankreich (63 Prozent) wissen immerhin zwei Drittel, bei wem sie sich melden sollen. Bei den Schlusslichtern Niederlande (54 Prozent) und Deutschland (48 Prozent) ist es nur noch jeder Zweite.
Auch um das Vertrauen der Arbeitnehmer in eine umfassende Notfallunterstützung ist es zum Teil schlecht bestellt: Nur etwa ein Drittel der deutschen (33 Prozent), französischen (33 Prozent) und niederländischen (32 Prozent) Reisenden glaubt, dass ihr Unternehmen in Krisensituationen jeder Größenordnung angemessene Unterstützung leisten könnte. Mehr Vertrauen genießen zwar Unternehmen in Südafrika (44 Prozent) und Großbritannien (42 Prozent), aber auch hier hat die Mehrheit Zweifel.
Sorge macht sich bemerkbar
Darüber hinaus macht die Studie deutlich, dass die Nachrichten zu weltweiten Gefahrenlagen auch Einfluss auf Geschäftsreisende und deren Umfeld haben. In Frankreich machen sich im Ländervergleich besonders viele Familien Sorgen (34 Prozent). In Großbritannien (27 Prozent) und Südafrika (28 Prozent) haben besonders viele Unternehmen reagiert, in dem sie Geschäftsreisen eingeschränkt oder in Risk-Managment-Lösungen investiert haben. In den Niederlanden und Deutschland ist das nur bei 17 beziehungsweise 15 Prozent der Fall. In diesen beiden Ländern zeigen sich Arbeitnehmer und deren Umfeld generell vergleichsweise unbeeindruckt: 52 Prozent der niederländischen und 48 Prozent der deutschen Arbeitnehmer beobachten keine Veränderungen bei sich oder in ihrem Umfeld. In Frankreich trifft das nur noch auf 36 Prozent, in Großbritannien auf 35 Prozent und in Südafrika auf 25 Prozent zu. Entsprechend offen sind die Befragten hier auch für Traveller-Tracking-Maßnahmen: In Südafrika ist nur jeder zwanzigste Befragte (6 Prozent) strikt dagegen, in Großbritannien nur jeder Zehnte (10 Prozent). Etwas mehr Widerstand regt sich in Deutschland (15 Prozent) und Frankreich (20 Prozent), während in den Niederlanden mit 28 Prozent jeder Vierte nicht möchte, dass der Arbeitgeber den Aufenthaltort nachvollzieht.
„Unternehmen, die ihrer Fürsorgepflicht nachkommen wollen, stehen vor vielen Herausforderungen. Sie brauchen einen Echtzeit-Überblick über alle getätigten Buchungen, müssen auch außerhalb gängiger Bürozeiten schnell auf Krisen reagieren können und brauchen belastbare Kommunikationskanäle“, sagt Götz Reinhardt, Managing Director EMEA Central bei Concur. „Bei all diesen Punkten unterstützt Concur mit den Lösungen Concur Locate und Active Monitoring. Unsere Studie zeigt aber auch, dass ein wichtiger Aspekt die Information der Mitarbeiter ist. Um das beste aus einer Risk-Management-Lösung herauszuholen, müssen Mitarbeiter über die Lösung und die dahinterstehenden Prozesse informiert werden. So können Unternehmen auch dem Vertrauensvakuum, das unsere Studie aufzeigt, entgegenwirken.“
Hier finden Sie Informationen zu den SAP-Concur-Lösungen, die Unternehmen bei der Einhaltung ihrer Fürsorgepflicht unterstützen.